Kreativitätstechniken helfen einem Projektmanager, Ideen zu finden und Herausforderungen zu lösen.
Wie immer führen verschiedene Wege zum Erfolg. Auf der einen Seite hilft es, sich selbst mit der Herausforderung auseinanderzusetzen. Zunächst die Aufgabenstellung zu schärfen, um sich dem Thema gegenüber zu positionieren.
Danach oder auch parallel dazu entwickelt der Projektleiter erste Gedanken und Ideen. Doch im betrieblichen Umfeld suchen oftmals Teams die finale Idee oder Lösung. Dabei nutzen sie die kreative Vorarbeit jedes Einzelnen, um die Vorschläge aufzugreifen und weiterzuentwickeln.
Oder um sich von den Vorschlägen inspirieren zu lassen. In diesem kreativen Prozess arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Lebensläufen, Wertesystemen und Skill Sets zusammen. So sind bestimmte Methoden erforderlich, um möglichst schnell und effizient zusammenzuarbeiten.
Es ist üblich, dedizierte Workshops zu organisieren mit dem Ziel, zu einer Herausforderung kreative Ideen zu produzieren.
Zu den beliebtesten Kreativitätstechniken zählt das Brainstorming. Die Methode eignet sich zum systematischen Ideensammeln sowie zum Lösen von Problemen.
Dazu habe ich einen ausführlichen Beitrag erstellt.
Neben dem Brainstorming gibt es weitere Methoden zur Ideenfindung. Dazu zählen:
Diese Kreativitätstechnik dient der klassischen Ideenfindung und funktioniert auf eine spielerische Art und Weise. Das Rollenspiel regt die Fantasie an und fördert die Vorstellungskraft.
Die Teilnehmer schlüpfen nacheinander in drei Rollen: Träumer, Realist und Kritiker. Der Träumer vertritt die kreativen Ideen. Der Realist versucht die Umsetzung dieser Ideen sicherzustellen und zu erklären. Der Kritiker stellt die Schwächen und Risiken dieser Idee in den Vordergrund. Bei dieser Methode berücksichtigt der Projektleiter den gesamten Ideenfindungsprozess aus unterschiedlichen Perspektiven.
Die Idee erfährt den Stresstest, den sie hinsichtlich Realisierbarkeit und Risikopotenzial bestehen muss. Vorteil dieser Kreativitätstechnik: Unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven fliesen durch das Wechseln der Rollen in das Ergebnis ein.
Die Idee wird grob vorgeschlagen und darüber hinaus Schritt für Schritt überprüft sowie auf Qualität bewertet. Diese Technik kann sowohl durch eine Person allein als auch im Team angewendet werden.
Mit dieser Kreativitätstechnik entwickeln die Teilnehmer in kurzer Zeit ca. 100 kreative Gedanken. Die Zahlen sechs, drei und fünf stehen für sechs Teilnehmer, die drei Ideen sechs Mal weiterreichen. Oft wird die „5“ im Titel der Methode mit den maximal 5 Minuten der Bearbeitung assoziiert, was so aber im ursprünglichen Artikel des Autors nicht nachzulesen ist. Diese Kreativitätstechnik nutzen Teams und Gruppen.
Die Grundlage der Methode liefert ein Bogen Schreibpapier, unterteilt in sechs Zeilen und drei Spalten. Jeder der sechs Teilnehmer schreibt in drei Spalten seine drei Ideen auf und reicht diese an den nächsten Teilnehmer weiter. Dieser ergänzt oder reichert diese Ideen mit seinen eigenen an, und gibt das Blatt weiter.
Die Teilnehmer wiederholen den Ablauf sechsmal, sodass die drei ursprünglichen Grundideen mit jeder Runde über sich hinauswachsen. Auch hier profitieren die Teilnehmer von der Förderung ihrer Kreativität, weil sie die bereits notierten Ideen mit ihren eigenen ergänzen und konkretisieren. So können aus einem Entwurf konkrete Ideen entstehen.
Als nachteilig könnte sich die enge Perspektive herausstellen, da durch die Vorgabe einer Idee der Blickwinkel eingeschränkt wird. Wenn jedoch die Teilnehmer sechs Interrationen durchführen, lässt sich dieses Manko abschwächen. In diesem Fall hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, seine komplett eigenen und ursprünglichen Ideen einzubringen.
Diese Kreativitätstechnik wird sowohl für das Finden neuer Ideen als auch zur Strukturierung bereits vorhandener genutzt. Oftmals ist es der zweite Schritt nach dem Brainstorming. Beim Mindmapping wird das Hauptthema in der Mitte eines Blattes aufgeschrieben.
Alles, was den Teilnehmern zu diesem Thema einfällt, wird drum herumgeschrieben und mit Linien zum Hauptthema verbunden. Diese Ideen werden als Schlüsselwörter aufgeschrieben. So entsteht eine bildhafte Darstellung mit zahlreichen Begriffen zu einem Thema sowie gleichzeitig eine Hierarchie. Daraus lassen sich weitere Ideen oder Schlüsselbegriffe ableiten.
Quantitativ sind dem Mindmapping keine Grenzen gesetzt. Die Teilnehmer sind frei, sie schreiben alles auf, was ihnen in den Kopf kommt. Als Vorteil dieser Methode zeigt sich, dass in kurzer Zeit viele unterschiedliche Grundbausteine von Ideen gesammelt und mehrere Sichtweisen, Blickwinkel und Perspektiven miteinbezogen werden.
Neben Kreativitätstechniken zur Ideenfindung bieten sich Methoden an, um Probleme zu analysieren und zu lösen.
Eine geeignete Kreativitätstechnik, um eine Problemlösung genau zu untersuchen und auf Qualität auseinanderzunehmen, ist die Relevanzbaumanalyse. Diese Kreativitätstechnik eignet sich für komplexe Themen und Inhalte. Ziel dieser Methode ist es, einen schwierigen Sachverhalt zu analysieren und möglichst ausführlich und verständlich darzustellen.
Um diese Kreativitätstechnik anzuwenden, muss zunächst das Thema bzw. Problem benannt und klar definiert werden. Anschließend erfolgt das Festlegen der Bewertungskriterien, die auf den Sachverhalt passen. Der nächste Schritt sortiert die einzelnen Bewertungskriterien nach Relevanz. Danach werden diese Bewertungskriterien in grafischer Form, oftmals als Organigramm, dargestellt.
Zum Schluss wird die Grafik ausgewertet und Strategien abgeleitet. Wichtig ist: Die Teilnehmer sollten die beschriebene Methodik kennen, denn zur Analyse eines komplexen Sachverhalts müssen sie diesen inhaltlich durchdrungen und als Problem erkannt haben.
Weitere Informationen finden Sie bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Relevanzbaumanalyse
Diese Kreativitätstechnik analysiert vorhandene Probleme bzw. Problemlösungen und zerlegt sie in ihre Bestandteile. Der Anwender notiert untereinander die einzelnen Probleme. Daneben fügt er mögliche Lösungsoptionen hinzu. Im letzten Schritt überprüft er, ob und wie Kombinationen der einzelnen Ideen zur Lösung des Gesamtproblems beitragen. Weitere Informationen finden Sie bei Wikipedia
(Quelle: Projekte leicht gemacht)
Die richtige Kreativitätstechnik kann es nicht geben. Zu vielfältig sind die Projekte, die Ziele, die sie verfolgen sowie die Herausforderungen, die sich ergeben.
Jeder Projektleiter, jedes Team entscheidet sich abhängig von seinem speziellen Fall, für die passende Methodik.
Gibt es Regeln, nach denen sich der Projektleiter richten könnte?