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Emotionale Intelligenz lernen

Emotionale Intelligenz lernen

Fünf Fakten über die emotionale Intelligenz und ein Selbst-Test.

Emotionale Intelligenz

Wenn Intelligenz etwas Gutes ist, dann kann doch emotionale Intelligenz nichts Schlechtes sein. Stimmt's?

Tatsächlich leistet sie einen großen Beitrag zum beruflichen Erfolg. Doch für sich alleine genommen, hilft sie nicht viel weiter. Erstaunliches zur emotionalen Intelligenz.

Der Umgang mit sich selbst und anderen: Kennzeichen emotionaler Intelligenz

Bei der emotionalen Intelligenz geht es um den Umgang mit sich selbst und den anderen. Eine hohe emotionale Intelligenz äußert sich in der Kommunikationsfähigkeit, in der sozialen Kompetenz, in der Fähigkeit zur Empathie, Motivationsfähigkeit, Selbstbewusstsein und Selbstkontrolle.

Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz

  • sind sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst. Sie haben eine realistische Selbsteinschätzung
  • erkennen ihre Emotionen und finden einen in der Situation angemessenen Umgang mit ihnen
  • können sich auch in schwierigen Momenten motivieren
  • spüren, wie sich der andere fühlt, und können ihn aufheitern, trösten oder zuhören – je nach Situation
  • sind in der Lage, Beziehungen zu anderen aufzunehmen und sie dauerhaft zu pflegen.

Emotionale Intelligenz lässt sich erlernen

Ihre emotionale Intelligenz können Sie fördern, wenn Sie möchten. Ihre wichtigsten Begleiter auf dem Weg sind Offenheit, Aufmerksamkeit und Zeit. Versuchen Sie es doch einmal so:

Die eigenen Emotionen spüren

Im Berufsleben sind Disziplin und Selbstkontrolle ein hohes Gut. Egal ob es hoch hergeht, ob die Ereignisse positiv oder schwierig sind – ein ausgeglichenes, wohltemperiertes Gemüt ist das Ideal.

Viele Menschen haben so viel Disziplin geübt, dass sie den Zugang zu ihren Emotionen bereits verloren haben. Sie spüren es kaum noch, wenn ihnen etwas die Kehle zuschnürt oder wenn sich Druck im Magen aufbaut.

Doch diese Signale sind wichtig - für jeden selbst, um den Emotionen einen angemessenen Raum zu geben und sie zu verarbeiten. Und für die Beziehung zu anderen: Nur wer sich selbst wahrnimmt, kann sich in andere hinein versetzen.

Reflektieren
Wer sind Sie? Wo kommen Sie her? Was hat Sie geprägt? Weshalb reagieren Sie in manchen Situationen so, wie Sie es tun? Die Selbstreflexion ist die Basis dafür, Ihre Stärken zu erkennen und sie zielgerichtet einzusetzen.

Auch einige Ihrer Schwächen werden Ihnen im Zuge der Reflexion bewusst. Das Gute daran: Sie können in schwierigen Momenten wachsamer auf Ihre Reaktionen achten und solche Verhaltensweisen einfangen, die Sie später bedauern würden.

Manche Eigenschaften bleiben uns selbst verborgen. Für andere sind sie jedoch offensichtlich: Wenn Sie Ihre blinden Flecken entdecken wollen, profitieren Sie sehr von der Zusammenarbeit mit einem Coach, einem Vertrauten oder Sie besuchen ein Seminar.

Wahrnehmen
Hinhören, andern eine zweite Chance geben, einer beginnenden Beziehung Zeit geben, offen sein – all dies können Sie bewusst üben.

Prüfen
Sie kennen das Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun? Danach beinhaltet jede Aussage eine Sachebene, eine Aussage über sich selbst, eine Aussage über die Beziehungsebene und einen Appell. Ein bekanntes Beispiel ist die Frage des Vorgesetzten an die Assistentin: „Ist noch Kaffee da?“

Mehrere Interpretationen sind möglich, zum Beispiel:

  • Der Vorgesetzte will wissen, ob noch Kaffee im Haus ist oder ob er ausgegangen ist.
  • Er hat Appetit auf Kaffee und will sich vergewissern, dass er ihn stillen kann.
  • Er schätzt das Gespräch mit seiner Assistentin, will sich eine Viertelstunde Zeit nehmen und dabei einen Kaffee mit ihr trinken.
  • Er erwartet von seiner Assistentin, dass sie ihm einen Kaffee bringt.

Der erste Eindruck ist manchmal der falsche. Prüfen Sie, ob eine Aussage, die Ihnen sauer aufstößt, eine andere Bedeutung haben könnte als zunächst angenommen.

Die tatsächliche Bedeutung der emotionalen Intelligenz für die Karriere

Die emotionale Intelligenz hat einen guten Ruf. Doch beruflichen Erfolg alleine ihr zuzurechnen, greift zu kurz. Treiber für den Erfolg sind Intelligenz, Fach- und Methodenkompetenz, soziale und eben die emotionale Intelligenz. Und noch eines: Ohne Ehrgeiz führt die gesamte Intelligenz und Kompetenz zu nichts. Die Karrierebibel zitiert eine Studie, nach der erst die Kombination aus emotionaler Intelligenz und Ehrgeiz zum Ziel führt.

Die gibt es: Schattenseiten der emotionalen Intelligenz

Emotionale Intelligenz hat nicht nur positive Seiten. Wer Menschen versteht, hat prinzipiell auch die Mittel, sie auszunutzen und zu manipulieren. Wer sagt denn, dass emotionale Intelligenz automatisch rücksichtsvoll und altruistisch macht? Jedes Werkzeug kann zur Waffe werden.

Wie gut sind Sie? Der Selbst-Test

Nun zu Ihnen: Wie ist es um Ihre emotionale Intelligenz bestellt? Der Selbst-Test auf den Seiten der Süddeutschen Zeitung sagt es Ihnen.

Über den Autor

Werner Plewa
Projektmanager

Experte für berufliche Weiterbildung und Personalentwicklung. Kontaktanfrage gerne auch bei LinkedIn:

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