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Den inneren Schweinehund überwinden

Zwei mal fünf Wege, wie Sie ungeliebte Arbeiten in den Griff bekommen.

Diese eine Aufgabe liegt Ihnen schon lange im Magen. Sie schieben sie vor sich her und schieben und schieben und können sich nicht aufraffen. Woran hängt es: Schüchtert sie Sie ein oder können Sie sie lösen – haben aber wirklich keine Lust dazu?

Die Aufschieberitis hat verschiedene Ursachen und deshalb unterscheiden sich die Wege, sie zu überwinden:

Schwierig, unübersichtlich, langwierig

Wenn Sie der innere Schweinehund quält, weil die Aufgabe anspruchsvoll ist, kommen Sie dem Untier am besten so bei:

Fragen

Stellen Sie Fragen und wenden sich an

  • eine Person mit Erfahrung, weil sie Sie auf Best Practice und Irrwege aufmerksam machen kann.
  • eine Person, die nichts mit Ihrer Aufgabe zu tun hat, weil sie einen unverstellten Blick auf Ihr Thema hat und Sie auf neue Ideen bringt.

Struktur schaffen

Bergsteiger kennen das: Einen hohen Berg erklimmen sie in Etappen und kleinen Schritten. Unterteilen Sie die Aufgabe in kleine Einheiten, sodass Sie direkt anfangen können und wissen, was zu tun ist. Wenn der erste Schritt im Nebel verschwindet, sind der Aufschieberitis Tür und Tor geöffnet. Sorgen Sie dafür, dass Sie alles haben, was Sie für den Start brauchen wie Informationen oder Freigaben.

Realistisch planen

Planen Sie Ihre Aufgaben und Zeitvorgaben realistisch. Sie wissen ja: 40 Prozent des Tages füllen sich mit Unerwartetem von alleine. Mit realistischem Zeitmanagement vermeiden Sie es, Aufgaben von Tag zu Tag zu verschieben.

Pausen einplanen

Haben Sie es schon einmal mit der Pomodoro-Technik probiert? „Pomodoro“ ist das italienische Wort für Tomate und spielt auf einen Küchenwecker an. Sie ist das wichtigste Utensil der Selbstmanagement-Technik von Francesco Cirillo: Gemäß der Pomodoro-Technik nehmen Sie sich eine Aufgabe vor und arbeiten 25 Minuten daran. Dann machen Sie fünf Minuten Pause. Nach vier Einheiten machen Sie eine etwas längere Pause von 15 bis 25 Minuten.

Eine Spanne von 25 Minuten ist ein menschliches Maß für unangenehme Arbeiten. So lange reicht die Selbstbeherrschung. Zugleich erhalten die häufigen Pausen die geistige Beweglichkeit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

Teilerfolge feiern

Ohne Disziplin und Selbstmanagement geht es nicht: Den inneren Schweinehund zu überwinden, kostet Kraft. Gönnen Sie sich deshalb die kleinen Erfolgsmomente, wenn Sie ein Teilstück bewältigt haben. Sie haben es sich verdient!

Eine gute Übung ist, sich aufzuschreiben, was Sie schon geschafft haben. Wenn Sie stets auf das steile Stück vor Ihnen sehen, vergessen Sie die Strecke, die schon hinter Ihnen liegt. Doch der Blick auf den Anstieg, den Sie schon bewältigt haben, gibt Mut und Selbstvertrauen für die nächste Etappe.

Langweilig, öde, ermüdend

Anders ist es, wenn die Aufgabe voraussichtlich langweilig ist. Dann versuchen Sie es doch einmal so:

Das Beste daraus machen

Versuchen Sie, sich die Arbeit zu versüßen. Schalten Sie zum Beispiel schöne Musik an, wenn Sie die Ablage aufräumen, oder gehen Sie an einen Ort, den Sie mögen, wenn Sie Akten studieren.

Eine Mathematik-Studentin hatte einen besonderen Trick beim Aufräumen der Ablage ihres Chefs: Angesichts von drei Meter zu sortierendem Papier hat sie ein Forschungsprojekt gestartet und den besten Sortier-Algorithmus gefunden. Gibt es etwas, was Sie bei Ihrer Arbeit untersuchen können?

Häkchen setzen

Sich den bereits zurück gelegten Weg vor Augen zu führen, motiviert auch bei langweiligen Aufgaben. Viele Menschen sind visuell orientiert: Was halten Sie von einem schönen Plakatkarton an Ihrer Wand, auf dem Sie groß und übersichtlich Ihre bereits erledigten Aufgaben abhaken?

Sich belohnen

Häkchen zu setzen, ist bereits eine Art, sich zu belohnen. Auch die Aussicht auf eine gute Tasse Kaffee belebt oder Sie versuchen es auch hier mit der Pomodoro-Technik und „belohnen“ sich alle 25 Minuten mit einer kleinen (!) Pause.

Sich künstlichen Zeitdruck schaffen

Manche Aufgaben sind so öde, dass ein bisschen künstlicher Zeitdruck motiviert. Gehen Sie mit sich selbst in Wettbewerb und belohnen sich, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben.

Sich mental vorbereiten

Bei Sportlern haben Sie das bestimmt schon beobachtet: Vor einem Rennen gehen sie den Ablauf in Gedanken durch. Das Gleiche können auch Sie tun: Gehen Sie in Gedanken die Aufgaben durch, die vor Ihnen liegen, und malen sich vor allem aus, wie schön es sein wird, sie bewältigt zu haben.

Menschen sind immer auf das stolz, was sie schon erreicht haben. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der nächsten „Bergbesteigung“.

Über den Autor

Werner Plewa
Projektmanager

Experte für berufliche Weiterbildung und Personalentwicklung. Kontaktanfrage gerne auch bei LinkedIn:

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