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Was Plagiate und anderer Schwindel für die Führung bedeuten

Wie würden Sie das finden, wenn Sie wüssten, dass es Ihr Vorgesetzter mit seiner Doktor-Arbeit nicht so genau genommen hat? Würden Sie sich danach noch verpflichtet fühlen, sich immer an die Wahrheit zu halten? Oder würden Sie um der EigenPR willen auch einmal eine fünf gerade sein lassen? Ihr Chef macht es ja schließlich auch so!
Werteverlust beginnt oben

Die Unternehmenskultur ist nie besser als das Vorbild der Führungskraft. Warum das so ist, verdeutlichen die allseits bekannten Experimente mit Fußgängern an der roten Ampel: Betreten schlecht gekleidete Menschen bei Rot die Straße, bleiben die übrigen Fußgänger stehen. Gehen gut gekleidete Menschen bei Rot voran, folgt die Menge.

Menschen orientieren sich an Vorbildern und zwar von frühester Kindheit an: Zunächst schauen sie auf ihre Eltern und Geschwister. Später auf Freunde und Lehrer. Und im Berufsleben auf ihre Vorgesetzten. Wenn ein Vorgesetzter Regeln überschreitet, folgen ihm die Mitarbeiter nach. In seinem Buch “Die Kunst kein Egoist zu sein” liefert Richard David Precht eine spannende Erklärung dazu: Das Handeln von Menschen ist an die jeweilige soziale Situation gebunden. Für das tatsächliche Handeln orientieren sich Menschen an ihrer Gruppe, weniger an den Moralvorstellungen, die sie im stillen Kämmerlein für sich formulieren würden. Wer aber würde die Werte eines Teams mehr prägen als die Führungskraft? Die Vorbildfunktion eines Vorgesetzten lässt sich kaum überschätzen.

Werteverlust beschädigt Handlungsrahmen von Führungskräften

Mit Regelverstößen von Vorgesetzten erodiert jedoch nicht nur die Verbindlichkeit von Normen nach außen. Auch das Vertrauen zwischen dem Mitarbeiter und dem Vorgesetzten nimmt Schaden. In einem Gespräch mit dem Vorgesetzten wird sich ein Mitarbeiter immer fragen: Weshalb soll ich ihm trauen? Wie soll ich wissen, dass er es ausgerechnet mit mir ehrlich meint? Vertrauen ist ein Vorschuss in die Zukunft, der auf Erfahrungen in der Vergangenheit basiert.

Mit dem Fehlverhalten schwindet die Autorität des Vorgesetzten und die Motivation der Mitarbeiter. Der Grund dafür ist einfach: Es macht schlichtweg keinen Spass, dauerhaft auf einem Minenfeld zu arbeiten. Jeder Mitarbeiter muss sich fragen, welche Regeln verbindlich sind und worauf er sich verlassen kann. Womöglich werden Normen demnächst zu seinen Lasten umgebogen?

Über den Autor

Werner Plewa
Projektmanager

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