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Nachhaltigkeit: Ein globales Change-Projekt

Gudrun Happich hat auch in diesem Jahr zu einer Blogparade eingeladen (Leistungsträger-Blog). Ihr Thema dieses Mal ist die Nachhaltigkeit. Vielen Dank für die Einladung – gerne nehmen wir sie an!

Nachhaltigkeit liegt im Trend. Der persönliche Eindruck und die Suchanfragen bei Google zeigen in dieselbe Richtung: Innerhalb der letzten fünf Jahre sind die Anfragen um knapp die Hälfte gestiegen. Auffallend ist der Erklärungsbedarf. Die meisten Anfragen gelten dem Begriff “Nachhaltigkeit Definition”.

Um was geht es?

Institute, Foren und Experten haben sich des Themas längst angenommen. In den Beiträgen fallen Begriffe wie “Reproduktion der Ressourcen”, “ökologische Dimensionen” oder “Strategien der Nachhaltigkeit”. Sind das nicht sehr sperrige Begriffe für ein natürliches Prinzip? Wer morgen ernten will, muss heute säen. Und er sollte seine Ackerfläche schützen. Seit Menschen das Jäger-und-Sammler-Dasein aufgegeben haben, sind sie mit dem Prinzip vertraut. Nur in den letzten Jahrzehnten scheint verloren gegangen, was 5.000 Jahre für jeden direkt erlebbar war. Mir scheint, die abstrakte Sprache ist vor allem ein Zeichen dafür, wie sehr wir den Boden unter den Füßen verloren haben.

Die Systeme sind stärker als der Einzelne

Nun ist die Diagnose einfacher als die Lösung. Wir sind alle Teil sozialer Systeme: unsere Abteilung, unser Unternehmen, unsere Nation und ihre kulturellen Ausprägungen, schließlich die globalisierte Wirtschaft. Wer das System ändern will, nimmt es buchstäblich mit der ganzen Welt auf. Deshalb glaube ich, dass wir den Mut haben sollten, uns zu kleinen Schritten zu bekennen. Jede Führungskraft kann überlegen, was sie in ihrem Umfeld tun kann: Das Wochenende der Mitarbeiter respektieren. Einem nachhaltig produzierendem Zulieferer eine Chance geben. Sich von Kavaliersdelikten distanzieren. Und vor allem: Den Gedanken der Nachhaltigkeit in der eigenen Umgebung zulassen. Denn das Denken verändert das Handeln, so sicher wie der Tropfen auf Dauer den Stein besiegt.

Veränderungen brauchen Zeit und Geduld

“Nachhaltigkeit” ist ein Change-Projekt von gewaltigen Dimensionen. Doch viele Sandkörner im Getriebe zwingen auch große Systeme zur Veränderung. Die Grünen – die Partei der Nachhaltigkeit – haben sich vor rund 30 Jahren als Partei gegründet. Noch 1990 scheiterten sie bei der Bundestagswahl an der 5-Prozent-Hürde. Inzwischen sind ihre Leitideen in allen Schichten der Gesellschaft angekommen. Aus “Öko-Spinnern” sind Etablierte geworden. Eine ganze Generation hat allein dieser gedankliche Wandel gedauert. Er ist das Ergebnis von unerschütterlicher Geduld, Bündeln von Kräften und der Überzeugungskraft des Offensichtlichen. Ein positiver Schritt zwar, aber kein Grund nachzulassen. Wir haben noch viel vor, denn die Umsetzung einer nachhaltigen Lebensweise hat gerade erst begonnen.

Über den Autor

Werner Plewa
Projektmanager

Experte für berufliche Weiterbildung und Personalentwicklung. Kontaktanfrage gerne auch bei LinkedIn:

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