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Lange Leine oder kurze Zügel: Wie viel Freiheit braucht Ihr Mitarbeiter?

Angela Merkel gehöre nicht zu den Burnout-gefährdeten Personen, kommentierte kürzlich ein Experte mit Blick auf die Kanzlerin. In ihrem Alltag erlebe sie sich als ausgesprochen selbstwirksam. Das bedeutet: Sie kann Probleme in die Hand nehmen und lösen und sie weiß um ihre Fähigkeit.
Das Gegenteil davon ist das Gefühl, einer Situation hilflos ausgeliefert zu sein. Viele Mitarbeiter leiden darunter und erkranken an einem Burnout. Zu viele Regeln und Vorgaben kränken das Selbstwertgefühl eines Menschen. Wäre es deshalb ideal, wenn Vorgesetzte zu den Arbeitsprozessen überhaupt keine Vorgaben mehr machen würden?

Weg mit allen Regeln?!

Wie immer sind die Menschen unterschiedlich:

  • Optionsorientierte Menschen sind motiviert, wenn sie die Gelegenheit haben, etwas auf neue Weise zu machen. Sie lieben es, Verfahren und Systeme zu entwickeln. Wenn Sie einer optionsorientierten Person eine absolut sichere Methode geben, eine Million zu verdienen, wird sie versuchen, die Methode zu verbessern. Unbegrenzte Möglichkeiten und neue Ideen üben eine enorme Anziehungskraft auf sie aus. Den unbedingten Drang, einen Prozess auch zu Ende zu führen, verspüren sie nicht.
  • Prozedural orientierte Menschen dagegen sind sehr gut darin, Anweisungen und Vorgehensweisen einzuhalten. Sie fühlen sich wohl und sicher, wenn sie genau wissen, wie sie etwas tun sollen. Was sie anfangen, bringen sie auf jeden Fall zu Ende. Sie glauben, dass es für alles den “richtigen” oder “besten” Weg gibt. Funktioniert die aktuell benutzte Prozedur nicht oder nicht mehr, geraten sie leicht in einen blockierten Zustand. Denn aus dem Stehgreif eine neue Vorgehensweise zu entwickeln, gehört nicht zu ihren Stärken.

Mitarbeiter erkennen: “Warum haben sie gerade X gewählt?”


Sind Ihre Mitarbeiter eher optional oder prozedural orientiert? Um herauszufinden, in welche Richtung das Pendel jeweils ausschlägt, stellen Sie Ihren Mitarbeiter am besten eine Warum-Frage: “Warum haben Sie gerade X gewählt?”

Optionale Typen werden Ihnen Gründe angeben, weshalb sie so und nicht anders entschieden haben. Sie werden häufig auf andere Alternativen zu sprechen kommen und auf die Erweiterung ihrer Möglichkeiten hinweisen. Typisch ist ein Wortlaut wie: “Ich hatte dadurch die Möglichkeit …. Nach vielem Hin und Her habe ich mich für X entschieden. Ich wollte schon immer mal etwas anderes ausprobieren. Ich habe in meinem neuen Job die Möglichkeit, häufig ins Ausland zu fahren. ”

Prozedural Orientierte werden Ihnen erzählen, wie es zu ihrer Entscheidung kam. Häufig stößt ihnen etwas zu oder sie geraten in etwas hinein. Über Wahlmöglichkeiten sprechen sie nicht. Vielmehr entsteht der Eindruck, es hätte gar keine sinnvolle Alternative gegeben. Von Prozeduralen hören Sie eher: “Ich bin gerade die Hauptstraße entlang gefahren und habe das Bankschild gesehen. Da habe ich gleich gehalten, bin hinein gegangen und habe ein Konto eröffnet .”

Über den Autor

Werner Plewa
Projektmanager

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