Führung: Die Informationsflut bewältigen
Weshalb Sie der Informationsflut mit einer Pause am besten Herr werden und wie Sie Ihren übrigen Zeitfressern auf die Spur kommen. Mit kostenlosem Arbeitsblatt zum Download.
Die E-Mails wollten Sie eigentlich nur noch einmal am Tag abrufen. Und ziellos im Netz zu surfen, wollten Sie sich auch abgewöhnen und endlich diese überflüssigen Newsletter abbestellen ….. und dann ist es doch wieder passiert.
Sie haben gelesen, gesurft und geguckt. Nichts hält sich so hartnäckig wie eine schlechte Angewohnheit, auch wenn es darum geht, die Informationsflut zu bewältigen.
Unter Stress hält sich unser Gehirn an Gewohntes
Gut möglich, dass Sie unter Stress stehen. Untersuchungen des Hamburger Professors für Kognitionspsychologie Lars Schwabe legen dies nahe: In seinen Experimenten hat er festgestellt, dass sich unser Gehirn unter dem Einfluss von Stresshormonen an Bekanntes hält.
Wenn der Druck steigt, tun wir einfach das, was wir schon immer getan haben.
http://www.manager-magazin.de/lifestyle/fitness/stress-reduzieren-gewohnheiten-aendern-a-1035957.html
Deshalb sollten Sie sich zuerst entspannen, wenn Sie sich von schlechten Gewohnheiten verabschieden wollen – so merkwürdig das klingt. Nur im ausgeglichenen Zustand ist unser Gehirn imstande, bewusste Entscheidungen zu treffen, die unseren Gewohnheiten zuwider laufen.
Für sich selbst gut zu sorgen, ist demnach der erste Schritt. Im Prinzip weiß jeder, was zu tun ist: Im Büro für eine gute Belüftung und Licht sorgen, ausgewogen essen und trinken, ausreichend schlafen.
Doch das Offensichtliche ist offenbar schwierig zu realisieren: Wussten Sie, dass schätzungsweise die Hälfte aller Menschen auf die eine oder andere Art zu wenig schläft?
http://www.harvardbusinessmanager.de/blogs/erholung-die-letzten-zehn-minuten-des-tages-a-1044126.html
Kurz Auftanken, bevor es los geht
Doch selbst wenn Sie auf vorbildliche Weise gesund leben, werden Sie irgendwann am Nachmittag müde und damit anfälliger für Gewohnheiten.
Indem Sie Ihrem Impuls folgen, tun Sie automatisch das Richtige:
- Öffnen Sie das Fenster und atmen tief durch. Recken und strecken Sie sich.
- Kehren Sie Ihrem Arbeitsplatz für ein paar Minuten den Rücken und gehen eine Runde um den Block
- Wenn Sie alleine im Büro sind oder mit Gleichgesinnten zusammen arbeiten: Hüpfen Sie eine Minute lang auf der Stelle. Schütteln Sie Arme und Beine aus und lassen den Kopf kreisen.
In vier praktischen Schritten die Informationsflut bewältigen
Sobald Sie sich frischer fühlen, können Sie die Informationsflut angehen. Nehmen Sie sich bitte die E-Mails und andere Aufgaben vor, die anliegen:
- Können Sie die Information ohne Schaden sofort löschen? - Ja? Dann löschen Sie sie.
- Enthält die Information eine Aufgabe, die Sie delegieren können? - Wenn ja, geben Sie sie weiter.
Um die Aufgaben, die jetzt bleiben, müssen Sie sich selbst kümmern:
- Müssen Sie die Information aufgrund von Gesetzen oder betrieblicher Regeln aufbewahren? - Wenn ja, legen Sie sie wie vereinbart ab.
- Können Sie die Aufgaben innerhalb von drei Minuten erledigen? - Wenn ja, dann tun Sie dies sofort. Wenn nein, dann tragen Sie die Aufgabe bitte in Ihre ToDo-Liste ein und reservieren sich Zeit dafür.
- Wenn der Absender auf eine Antwort wartet, schicken Sie ihm eine Mail mit dem voraussichtlichen Termin für Ihre Bearbeitung. So ersparen Sie sich Rückfragen.
Arbeitsblatt zum Download
Die größten Zeitfresser sollten Sie jetzt gebannt haben. Sollten Ihnen doch noch einige das Leben schwer machen, kommen Sie ihnen mit unserem Arbeitsblatt auf die Spur: „Meine Zeitfallen“ (PDF-Download kostenlos).
Über den Autor
Experte für berufliche Weiterbildung und Personalentwicklung. Kontaktanfrage gerne auch bei LinkedIn: