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Führung: Anzeichen für einen Burn-out bei Mitarbeitern

Das Thema “Burn out” bleibt in aller Munde. Soeben hat Nicole Bußmann, Chefredakteurin der Zeitschrift managerSeminare, den Burn-out für die Weiterbildungsbranche als Top-Thema 2011 auf den Schild gehoben.

“Wie, Sie machen Urlaub?”

Urlaub, Freizeit, Familie, Freunde – unsere Arbeitskultur räumt der Muße wenig Wertschätzung ein. Sprüche wie “Ach, Sie gehen schon nach Hause?” oder “Sie haben es gut. Schon wieder Urlaub” treffen, selbst wenn sie scherzhaft vorgebracht werden. In einem solchen Klima Raum für Freizeit und Erholung zu beanspruchen, fällt vielen schwer. Selbst wer sich selbst gar nicht als Top-Leistungsträger einschätzt, muss sich doch am Ideal des immer einsatzbereiten, allzeit zu Höchstleistung fähigen Mitarbeiters messen lassen.

Viele Coaches setzen noch eins oben auf. Für seine Arbeit muss man brennen, verlangen sie. Nur so könne man wirklich gute Leistung erbringen.

Ich finde, darin liegt ein gefährlicher Trend. Unsere Arbeitskultur, die steigende Vernetzung und der wachsende Wettbewerbsdruck sind ein idealer Nährboden für einen Burn-out.

Burn out – die Symptome

Die Ursachen und das Erscheinungsbild der Krankheit einzukreisen, ist ein heikles Unterfangen. Vieles hängt von der Persönlichkeit des Einzelnen ab: Was den einen überfordert, kann den andere motivieren. Burn-out kann in eine Depression führen oder das Symptom einer anderen Krankheit sein. Manche Experten unterscheiden zehn Phasen, andere drei. Weitgehend einig sind sie sich über den Ablauf:

Phase 1: Überengagement

Der Erkrankung geht eine Phase gesteigerter Aktivität voraus. “Wer nicht gebrannt hat, kann auch nicht ausgebrannt sein”, heißt es. Die Mitarbeiter stürzen sich hochmotiviert in die Arbeit und überfordern sich selbst. Typische Anzeichen für die hyperaktive Phase sind:

  • Mehrarbeit in großem Umfang, oftmals freiwillig und unbezahlt
  • Klagen, alles selbst machen zu müssen
  • ewige Zeitnot

Phase 2: Emotionale Erschöpfung

Bleibt die Belohnung für so viel Einsatz aus, kann dies der erste Schritt in den Burn-out sein. Anzeichen der Erschöpfungsphase können sein

  • Antriebslosigkeit, sinkendes Engagement
  • Dienst nach Vorschrift: reduzieren der Arbeitszeit, Ausdehnen der Pausen
  • Zunehmend distanziertes Verhältnis zu den Kollegen
  • Abnehmende Fähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen
  • Infektanfälligkeit


Phase 3: Sinkende Leistungsfähigkeit

In der Phase drei sinkt die Leistung deutlich ab. Die Erkrankten haben eine negative Selbsteinschätzung und verlieren ihr Selbstvertrauen. Erfolge werden nicht mehr wahrgenommen.

Äußere Anzeichen sind auch hier:

  • Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit
  • Aggressivität, Launenhaftigkeit, Reizbarkeit, Ungeduld
  • Konflikte mit den Kollegen und Intoleranz
  • vermehrt Flüchtigkeitsfehler
  • sinkende Kreativität
  • Scheitern an komplexen Aufgaben
  • Entscheidungsunfähigkeit
  • Abnahme von Motivation, Produktivität und Initiative

Das Gesamtbild entscheidet

Natürlich kommt es auf das Gesamtbild an: Wenn ein sonst friedlicher Mitarbeiter plötzlich gereizt reagiert, kann es auch am Nachwuchs liegen, der gerade die ersten Zähne bekommt. Wenn aber ein eigentlich sehr motivierter Mitarbeiter niedergeschlagen wirkt und Konflikten aus dem Weg geht, dann – spätestens – wird es Zeit für eine Intervention.

Über den Autor

Werner Plewa
Projektmanager

Experte für berufliche Weiterbildung und Personalentwicklung. Kontaktanfrage gerne auch bei LinkedIn:

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